Schwarzwald 2016

Schon zum 5. Mal in Folge ging es für das Trainingslager der Oberstufe auf den Krährhof in der Nähe von Hornberg. Bei bis zu 28 Grad und wenig Regen ließ der Sonnenbrand nicht lange auf sich warten und die idyllische Umgebung könnte man schon als kitschig bezeichnen. Neben der Oberstufe gab es auch einige Ausnahmen, die nicht zur Oberstufe gehörten, aber wegen „guter Führung“ ebenfalls mitfahren durften.  Dazu zählte neben Lauritz auch ich als Gelbgurt und ich empfand es als eine große Ehre mit meinen wenigen Karateerfahrungen hier schon mitfahren zu dürfen. Zwar hatte ich einige Vorstellungen, wie es in so einem Trainingslager für Fortgeschrittene läuft, doch schon bald sollte sich herausstellen, dass ich natürlich keine Ahnung hatte…Anstatt härterem, längerem und häufigerem Training wurde viel Zeit für Gespräche eingeräumt. Denn „wer ein besserer Kämpfer werden will muss zuerst ein besserer Mensch werden.“

Alleine schon die Tatsache, dass wir in zwei getrennten Ferienwohnungen gewohnt haben, gab viele neue Situationen her, die man besprechen konnte. Natürlich haben wir, wie ich finde, intensiver trainiert, wenn wir trainiert haben und auch fortgeschrittene Techniken und Katas geübt. So habe ich z.B Heian Godan geübt, inklusive Wurftraining. Ich habe während diesem Trainingslager aber vor allem gemerkt, wie wenig ich über die meisten anderen Schüler von Udo weiß und wie wichtig eine gute Beziehung zu den Mitübenden und vor allem zum Sensei ist, um sich auf menschlicher Ebene weiterzuentwickeln.

Ich musste feststellen, dass es gerade für mich als Anfänger sehr hart ist, mit seiner wahren Persönlichkeit konfrontiert zu werden, da ich bis jetzt im Leben immer gut damit klarkam, mir die Dinge schönzureden. Wenn man aber schließlich in eine Situation, wie z.B. ein freies Kumite kommt, zeigt sich schnell die Wahrheit und wie man wirklich ist. Wie anstrengend das Trainingslager dann am Ende war, habe ich an der Müdigkeit gemerkt, die sich bei mir eingeschlichen hatte und mich ohne große Gegenwehr überkam…

Felix

Wir starteten Mittwochabend ins Oberstufentrainingslager. Für viele war es das erste seiner Art. Ich war aus einem anderen Grund leicht angespannt. Ich erwartete meine Prüfung zum Blaugurt und ging im Kopf immer wieder durch, was ich noch üben musste und was ich noch zu lernen hatte.

Im Trainingslager angekommen, erfuhren wir, dass wir in zwei getrennten Ferienwohnungen wohnen würden und Laura und ich verantwortlich für unsere waren, da es für die restlichen vier neu war im Oberstufentrainingslager zu sein. Zunächst gingen wir davon aus, dass das kein großes Problem sei und alle sicher gerne mit anpacken würden, da wir ja nicht mit Kindern sondern mit Jugendlichen unterwegs waren. Leider mussten wir schnell feststellen, dass diese Annahme nicht der Realität entsprach. Während die einen sich größte Mühe gaben den Alltag für alle einfacher zu gestalten und halfen wo sie nur konnten, entspannten sich andere lieber und machten teilweise noch dumme Sprüche. Hier wäre nun der Punkt erreicht gewesen, an dem wir hätten eingreifen müssen, was wir allerdings nicht taten, weshalb sich die Situation noch verschlimmerte, bis dass es abends im Seminar angesprochen und geklärt würde, zum Glück für mich, da Laura die Hälfte des nächsten Tages unterwegs war, womit die Verantwortung bei mir lag.

 

Zum Glück klappte es am darauffolgenden Tag besser, sodass unsere Wohnung nicht im Chaos versank. Natürlich wurde an diesem – wie schon am Tag zuvor – trainiert. Während die Anfänger hauptsächlich Heian Godan übten, beschäftigten wir uns mit verschiedenen Übungen, die ich für meine Prüfung benötigte. Dabei stellte ich, wie schon häufiger zuvor fest, dass es mir schwer fällt spontan und ohne die Dinge fünfmal zu überdenken zu handeln, was oft ein Problem darstellt.

Nachmittags stand dann ein Besuch auf dem Vogtsbauernhof, einem Freilichtmuseum, an. In diesem bekommt man anhand von Original_Häusern einen schönen Einblick in die Geschichte des Schwarzwaldes, weshalb wir alle den Besuch genossen.

Abends wurde dann besprochen, warum es keinen Sinn hat seinen ganzen Tag mit perfekter geistiger Haltung zu bestreiten. Dies ist zwar möglich, aber unglaublich anstrengend und außerdem auch hinderlich bei vielen Alltagsaufgaben, wie ich nach einer kurzen Demonstration durch Udo feststellen musste.

 

Der nächste Tag startete nach dem Morgentraining mit Aufregung. Der Hund war während eines Spaziergangs ausgebüxt. So gingen alle auf die Suche nach ihm. Glücklicherweise kam er nach kurzer Abwesenheit von alleine wieder zurück, sodass in Ruhe gefrühstückt werden konnte. Danach entschied ich mich, für meine Prüfung zu trainieren, und ein paar andere schlossen sich mir an. Als wir vom Training zurückkehrten, teilte Udo mir mit, dass keine Prüfung stattfinden werde, was dazu führte, dass ich die restliche Zeit entspannter verbringen konnte, da ich nicht permanent daran dachte, welche Fehler ich unbedingt vermeiden musste, da ich sie schon bei meiner letzten Prüfung begangen hatte. Natürlich hatte ich mich auf die Möglichkeit gefreut Blaugurt zu werden, aber es stört mich nicht, als Grüngurt weiter zu trainieren, bis dass die Zeit geprüft zu werden gekommen ist.

Später sahen wir uns noch das Flößermuseum an. Dort erfährt man etwas über die Flößerei und die Wolfacher Stadtgeschichte. Anschließend haben wir als Abschluss des Trainingslagers an unserem letzten Abend frische Forellen gegrillt und die Sonne genossen.

 

Nach einem letzten Morgentraining fand noch eine kleine Wanderung durch den Wald statt, bei der unter anderem an Felsen geklettert wurde, was vielen sehr großen Spaß machte. Dann ging es auch schon ans Aufräumen, was glücklicherweise sehr gut klappte, weil alle mit anpackten und sich Mühe gaben. Insgesamt hatten wir, meiner Meinung nach, ein sehr schönes Trainingslager mit guter Stimmung, netten Leuten, lehrreichen Gesprächen, gutem Training, viel Sonnenschein und gutem Essen. Was will man mehr?

Nadja

Erst das zweite Trainingslager für mich, und gleich ein Oberstufen Trainingslager. Die Aufregung stieg natürlich an, aber auch ein wenig die Befürchtungen, welche zwar total unnötig waren, aber trotzdem nicht ganz abstellbar.  Was erwartet mich?  Ist es anstrengender als letztes Mal? Schaffe ich es als eigentlicher Anfänger überhaupt?

 

Nachdem ein Auto mit Udo um 14:00 Uhr schon losgefahren ist, fuhren wir anderen acht um 18:30 am Dojo los, womit schon klar war, dass es eher spät werden wird. Nach etlichen Diskussionen über Fast-Food Ketten, Religion oder Schule und einem kleinen Besuch bei Burger King, kamen wir dann letztendlich auch vier Stunden später an. Da es schon dunkel war konnte man nicht viel erkennen aber es sah trotzdem in der Gegend sehr gemütlich aus. Wir wurden in unsere Wohnung und Zimmer aufgeteilt, klärten noch das ein oder andere Problem und gingen dann zügig ins Bett. Am nächsten Morgen wurde man aber von der tatsächlichen Schönheit der Gegend nochmal stark überrascht. Das angekündigte Regenwetter traf zum Glück nicht ein, eher das komplette Gegenteil: strahlende Sonne und kein einzige Wolke.

Da mit diesem keiner gerechnet hatte, wurden netterweise Sonnencreme und Kopfbedeckungen fair geteilt. Das Training an sich, welches drei bis zweimal täglich stattfand, bestand für mich meistens darin, die mir komplette neue Kata, Heian Godan, einzustudieren. Nachdem wir in unseren getrennten Ferienwohnungen, einmal fünf und einmal sechs Karateka, zu Abend gegessen und gespült hatten gab es zum Abschluss des Abends nochmal ein Seminar, welches dazu diente den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen und ungeklärte Fragen zu stellen. Dies wurde dann auch meistens nach einigen Anlaufproblemen getan.

Freitags gingen wir nach dem Mittagessen in ein Freilichtmuseum. Dies war eines der Highlights des Tages, da die ausgestellten Manufakturen und Wohnhäuser des Mittelalters und der frühen Neuzeit, begehbar und sehr oft sehr gut erhalten waren. Das Highlight war aber wie fast jeden Abend das Seminar, da man sich intensiv mit den Gedanken und Gefühlen von einem selbst, aber auch von anderen auseinandergesetzt hat.

Am letzten Tag standen alle schon etwas müder für das Training vorm Frühstück auf. Umso unerwarteter kam ein kurzer Schock, da Tenjin weggelaufen war. Nach einer relativ kurzen Suchaktion, kam er dann aber von alleine wieder zurück zu unseren Ferienwohnungen. Nach dem Mittagstraining sind wir nochmal für das spätere Abschlussgrillen einkaufen gegangen. Danach wurde dann für dieses auch schon alles vorbereitet und der Aufwand war es auf jeden Fall wert. Am Abfahrtag gab es dann nochmal ein Wander/Klettertraining im schönen Schwarzwald, danach wurden die Sachen gepackt, die Wohnungen auf Hochglanz gebracht und noch einmal die schöne Aussicht genossen.

Das Trainingslager war nicht so wie ich mir es vorgestellt hatte, denn so intensiv hätte ich es mir nicht vorstellen können. Deswegen ist es auch schwer, dass ganze hier zu schreiben, da man dabei sein muss um es mitzuerleben. Es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt.

Liebe Grüße Lauritz

Am 25.05.2016 sind wir zusammen von der Karateschule aus zum Schwarzwald losgefahren. Die Fahrt war sehr unterhaltsam, ich war bei Thomas im Auto. Kurz vor der Ankunft haben wir noch eine Pause beim Burger King gemacht, wo wir alle zusammen was gegessen haben. Als wir am Ferienhaus ankamen brachten wir unser Gepäck auf die Zimmer und fingen an alles auszupacken. Laura, Nadja, Corinna, Lauritz, Philipp und Ich hatten unsere eigene ,,Wohnung“. Nachdem wir alle fertig waren sind wir noch für etwa eine halbe Stunde runter in Udo´s Wohnung gegangen um zu besprechen was noch so anliegt.

Am Nächsten Tag sollten wir um 10 Uhr fertig für das Training sein, weshalb wir vermuteten noch viel Zeit zu haben die wir auch ins Training hätten investieren können. Nach dem Training um 10 Uhr haben wir zu Mittag gegessen. Am Abend wollten wir noch mit Udo und den Anderen ein gemeinsames Seminar halten, welches dann doch nicht so wie geplant gelaufen ist. Am Ende haben wir das Seminar in der unteren Wohnung gehalten, wo wir die Ereignisse des Tages besprachen.

Am nächsten Tag sind wir dann um 7 Uhr zum Frühtraining aufgestanden und anschließend zusammen gefrühstückt. Nach dem Frühstück sind wir ein Stück durch den Wald gelaufen um an einer anderen Stelle zu trainieren. Auf der Wiese wurde ich dann vom Udo gefragt ob ich nicht der neue Fotograf für das Dojo sein möchte. Nach dem Training haben wir beschlossen ins Schwarzwaldmuseum zu gehen, wo ich als Fotograf interagieren durfte. Das Museum war sehr interessant. Anschließend sind wir zusammen Einkaufen gefahren.

Nach dem Essen konnten wir dann das Seminar bei uns in der Wohnung halten.

Am Letzen Tag haben wir wie immer das Frühstück nach dem Training vorbereitet. Nach dem Frühstück sind wir dann nochmal Trainieren gegangen um Anschließend wieder zusammen in ein Museum zu fahren. Der Tag Endete mit einem sehr leckerem ,,Grillfest“.

 

Das war das Trainingslager im Schwarzwald

Faras