Ostern 2018

Unvollzählig fuhren wir am Gründonnerstag los nach Wengelsbach. Die Kranken und Urlauber sollten erst in den nächsten Tagen folgten. In Frankreich angekommen mussten wir jedoch feststellen, dass statt der schöne grüne Rasen, vor unserem Haus, jetzt aus Sandhügeln und Baggern bestand, da die Kanalisation erneuert wurde.

Das änderte aber nichts an unserer guten Laune und so wurde am nächsten Morgen dort trainiert, wo der Rasen noch grün war. Diese gute Stimmung blieb das gesamte Trainingslager bestehen, denn wir genossen die Gegend, das gute Essen und die Harmonie der ganzen Gruppe.

So joggten wir durch den Ort und den Wald, was vielleicht locker klingen mag, doch nicht nur der Apfelstrudel im Bauch machte uns zu schaffen. Aber selbst bei Steigungen und Matsch blieben wir recht fröhlich, da wir in einer Gruppe liefen und auch wie eine solche arbeiteten.

Danach jedoch die große Treppe vor dem Haus rauf und runter zu laufen auf die verschiedensten Arten war eine viel größere Schwierigkeit…

Im Liegestütz hoch, im Liegestütz runter, kurze schnelle Schritte, vier Stufen mit geschlossenen Beinen hochspringen, seitlich und überkreuz…

Das war alles andere als leicht. Am nächsten Tag wurde das dann deswegen direkt wiederholt.

Solch ein Training ist allerdings wichtig und das nicht nur im Trainingslager selbst, wie ich abermals feststellen musste. Heißes Wasser kühlt ab, wenn man es nicht beständig erwärmt.

So wurde mir auf dem Weg im Wald wieder einmal bewusst, dass ich zu wenig selbstständig tue. Etwas muss man schon selbst tun – zum Beispiel wenigstens mal ein paar ordentliche Schuhe kaufen, dann klappt`s auch mit dem „Grip“.

Hatte ich zu Anfang des Trainings noch das Gefühl, körperlich viel besser zu werden, so ging es mir inzwischen genau andersherum. Manchmal dauert es wohl doch eine ganze Weile, bis man begreift und sich lernt realistisch einzuschätzen.

So braucht es eben manchmal ein Foto, welches einem den eigenen Gesichtsausdruck ungeschminkt aufzeigt, damit man begreift, wie andere diesen Ausdruck wohl deuten.

 

Das Buffet hingegen sah so ansprechend aus, dass kaum einer widerstehen konnte. So waren wir schließlich alle kugelrund gefüttert, als wir am Abend einen Lehrfilm über das Qi sahen.

Doch am nächsten Tag ging es gleich weiter mit dem Essen, da wir ja am Ostersonntag auf den Eiersuche gingen. Leider war die Suche dieses Mal auf das Haus beschränkt, da es draußen vom nächtlichen Regen viel zu nass war.

Zum Glück regnete es nicht, als ich mit Laura die fünf Rollen Klopapier durch den Ort trug. Die Blicke der Anwohner waren natürlich so verwirrt als hätten sie gerade den Osterhasen gesehen.

Abgesehen von solchen Übungen lernten wir noch sehr viel mehr über das Leben allgemein. So gab es einen Abend, an dem wir intensiv über Datingtipps und absolute No-Gos sprachen. Dabei wurde auch über die Wirksamkeit von Gedichten und Mettigeln als Geschenke gesprochen. Der Vielfalt sind nämlich keine Grenzen gesetzt

Es lässt sich also nicht mehr viel über dieses Ostern sagen außer vielleicht ein Zitat der CoGoBri:

„Isch bin Asiatin“

 

Sanfte Grüße aus Bingen-Kempten

Wie auch die Ostereier musste man die Teilnehmer in dem Trainingslager erst einmal suchen. So wurde zum Beispiel der letzte  erst am Wochenende von Dubai aus dem Tauchurlaub kommend  am Flughafen wiedergefunden.

Im Training konnten wir dieses Mal überprüfen wie eigentlich die Basics unserer Karatetechniken überhaupt funktionierten. In der Partnerübung wurde dann schnell klar, dass es gar nicht so einfach ist die Faust in Hikite zurückzuziehen. Hikite wird zwar immer mit geübt doch eine nähere Betrachtung ist von Zeit zu Zeit erforderlich. So fällt es auf, dass bei einem echten Widerstand, also bei einem festhalten unserer Hand, oft die Faust gar nicht richtig zum Hara gezogen wird. Man verspannt eher den kompletten Körper und spannt diesen an, ohne die Hand auch nur annähernd bewegt zu haben. Eine Befreiung und ein „zum Haraziehen“ und Kräfte freisetzen ist so gar nicht möglich. Udo konnte so cool demonstrieren, wie mit einem völlig entspannten Arm und mit Chifluss enorme Kräfte bei Hikite freigesetzt werden.

Daran konnten wir feststellen,  dass man zwar immer übt die Faust zurück zu nehmen, aber scheinbar dem Kraftfluss nicht so viel Aufmerksamkeit  schenkt, dass man die Technik auch in der Praxis/Selbstverteidigung umsetzten könnte.

 

Da das so richtig gut geklappt hat, sind wir dann dazu übergegangen diverse, nicht alltägliche Fußtrittkombinationen zu üben. Zum Beispiel der Ura Mawashi geri, was uns dann letztendlich zum  „Round House kick führte. Der sieht zwar sehr cool aus,  ist aber wenn man ihn selbst übt und treffen will eher einer der schwereren Tritttechniken. Die Füße landeten meist irgendwo nur nicht mehr im Ziel. Ganz zu schweigen von der Orientierung.

 

Der Lehrfilm dieses Trainingslager war ganz klar „Kong Fu Panda“. Im Grunde genommen verrät der Film schon alle Geheimnisse und Dinge die man über sich und das Karate wissen muss. Jetzt muss man nur noch herausfinden was das ist und wie das genau geht.

Da wir in dem Film lernten das Pandas zu faul waren zum Laufen und lieber sich rollend fortbewegten, haben wir das auch gleich mal ausprobiert.

Auf einer großen Wiese fanden wir einen Hügel und purzelten diesen komplett einmal runter. Auf der ganzen Länge der Wiese schaffte man 75 Purzelbäume. Manch einem kamen danach die Ostereier fast wieder hoch…

 

Da der Frühling naht, haben wir natürlich auch was für unsere allgemeine Fitness getan. Darunter war ein Waldlauf, der mit einem Treppentraining endete. Die Treppe wurde in allen nur erdenklichen Positionen und Aktionen ausgenutzt, bis die Pumpe so richtig ging und der Muskelkater vorprogrammiert war. Die Fitness war jedoch  nötig, nach all den guten Leckereien und Schlemmereien die es so gab.

Darunter die klassische grüne Soße, einen warmen Apfelstrudel, Nudeln mit frischen Garnelen und jeder Menge Schnuggel…

 

Natürlich besuchte uns auch dieses Ostertrainingslager noch der Osterhase, der, des schlechten Wetters bedingt, seine Eier leider nur im Haus versteckte. Trotzdem war es mal wieder eine sehr lustige Ostereiersuche, bei dem der eine schneller ist und manch ein anderer sucht bis zum Umfallen.

 

Mit freundlichen Ostergrüßen

der Osterhase