Österreich 2018

Vom 26.9 bis  06.10.2018 fand das Österreich Trainingslager im idyllischen Ort „Bach“ statt. Eine Woche voller neuer Impressionen, Erkenntnissen und natürlich Muskelkater für manche mehr, für manche weniger…

Doch wie fasst man auch die Begriffe, die das Trainingslager geprägt haben, wie die polynesische Ziegenstarre, Jion (!!!), Okane, Buzu-Buzudan und die beiläufige Geschichte meiner adligen  Samurai Vorfahren zusammen?

Das ist doch ein wenig schwer zu erklären, aber ich möchte einen Versuch starten, die neuen Eindrücke und kleinen Geschichten in diesen Bericht unterzubringen!

 

Viele von uns lernten in diesem Trainingslager ihre Grenzen kennen und dass der mentale Aspekt im Karate eine größere Rolle spielt, als man oftmals zu Anfang gedacht hat.

Das lernten nicht nur die Jüngeren kennen, die wegen eines verpassten Morgentrainings VIELE Kniebeugen machen mussten (=Ziegenstarre), sondern auch die, die zum ersten Mal, wegen einer nicht geglückten Übung mit dem Bo Tränen vergossen.

Oder manche baten in einem anspruchsvollen Fitnesstraining um Jion (!!!) (=Liebe und Gnade) um keine weiteren Liegestützen machen zu müssen…

 

Ich kam ebenfalls an meine Grenzen, denn dieses Trainingslager war für mich auch eine Vorbereitung auf den grünen Gürtel (3. Kyu).

Ich übte in einem Training das sogenannte Jiyu Kumite (freies Kumite/ Kämpfen), das wie das japanische Wort Jiyu es preisgibt, man das Kumite vollkommen frei gestalten kann.

Die Schwierigkeit lag darin, aus der festgelegten Form, wie man es in der Unterstufe kennenlernte, sich loszulösen und neben dem technischen Aspekt auch auf die „äußeren Bedingungen“ achten muss, wie zum Beispiel eine erhöhte Position zu nutzen, um bei meiner eher kleinen Körpergröße, einen Vorteil zu erlangen.

Doch das Tränen vergießen ist nur halb so wild, denn dies ist eigentlich ein Zeichen des Fortschritts, dass man sich selber ein bisschen besser kennenlernt hat, am Boden der Tatsache angekommen ist und dann an sich selber arbeiten kann um  schließlich ein guter Karateka zu werden.

Dies ist ein toller Aspekt des Karate, den ich sehr wertschätze.

 

In den täglichen Seminaren haben wir uns den Aufbau des Dojos näher betrachtet, in dem wir uns damit auseinandersetzten, warum genau das Dojo so aufgebaut ist, wie es aufgebaut ist. Hierbei darf natürlich der „Butsu-Butsudan“ (=Butsudan, ein kleiner Schrein, der in Tempeln und Dojos vorzufinden ist oder auch im japanischen Haushalt, als Symbol zur Ahnenverehrung) nicht vergessen werden, der unter anderem in einem Seminar behandelt wurde.

Der japanische Begriff „Okane“ (Geld), man achte auf die korrekte Aussprache, wurde ebenfalls genauer unter die Lupe genommen.

 

Neben dem Training und den Seminaren fuhren wir mit dem „Wally-Blitz“, machten einen Ausflug an den See, unternahmen eine schöne Wanderung und feierten Udos Geburtstag!

 

 

Nun bleibt nur noch die Geschichte meiner Vorfahren zu erklären, die ich genauso beiläufig halten möchte, wie meine geliebte Oma es getan hat, nämlich kurz bevor ich das Haus verlassen wollte, um einkaufen zu gehen.

Sie erwähnte aus dem nichts heraus, dass irgendwo im Haus noch ein altes Katana sein müsste und auf meine Frage, warum wir überhaupt eins besitzen, eröffnete sie mir, dass unsere Vorfahren Samurai waren…

Bei meinem nächsten Besuch werde ich sie näher über unsere Vorfahren ausfragen und vielleicht auch ein Blick auf das Schwert gewinnen können.

 

Ich kann nicht leugnen, dass es für alle ein forderndes Trainingslager war, aber auf die Frage hin, wer nächstes Jahr wieder mitfahren möchte, schnellten alle Hände in die Höhe.

Die Woche geht immer schneller rum, als man sich vorstellen kann, da es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt und die gemeinsamen Ausflüge und Abende mit der Budo Gemeinschaft eine tolle Zeit ist.

 

Es ist immer wieder faszinierend, wie viel man über das Karate lernen kann und wie „tief“ die Kampfkunst ist, die wir bei Udo lernen.

 

 

Alles Liebe

Hana