Schwarzwald 2017

Tag 1: Die Anreise

Wir trafen uns am Dojo um 17:45. Um halb acht ging es dann am Mittwoch den 14.6.2017 los ins Oberstufentrainingslager im Schwarzwald. Eine Rast am Burger King sättigte uns weites gehend. Um ca. 23Uhr kamen wir dann am idyllischen Bauernhof Krährhof an. Wir bezogen alle unsere Zimmer, welche auf zwei Etagen verteilt waren. Jede Etage hatte die Aufgabe sich selbst versorgen.

 

Tag 2: Training

Das Morgentraining begann um 07.00 Uhr, manche, ich und mein Zimmergenosse Philipp, hätten beinahe verschlafen wenn uns Laura nicht vorher geweckt hätte. Das Training war ein freies Training und wurde  nicht von Udo geführt. Danach wurde das Frühstück angerichtet (jede Etage für sich). Die obere Etage bestand aus Lara, Corinna, Laura, Nadja, Philipp und mir. Die Untere aus Udo, Thorsten, Thomas, Anja und Lauritz. Das 10 Uhr Training folgte nach dem Frühstück. Dort nahmen wir eine Kata explizit durch, nämlich Heian Yondan, die vierte Kata der Heian Gruppe.

Diese Kata ist durch eine große Dynamik gekennzeichnet, die sehr wichtig ist, um diese Kata und ihre Bewegungen zu verstehen. Die Korrekturen während des Trainings sollten unser Verständnis verbessern. So übte ich in meiner Gruppe das Kihonbunkai, während Thomas und die anderen der Oberstufe das fortgeschrittene Bunkai der Kata analysierten.

Die Kommunikation während unserer Mahlzeiten war nicht besonders ausgewogen, also fast gar nicht vorhanden. Dies sollte sich noch ändern. Die Trainings nach dem Mittagessen und am Nachmittag bezogen sich ebenfalls auf Heian Jondan, ganz nach dem Motto „tiefe Furchen pflügen“, was dazu führte dass wir bei den Temperaturen schnell an unsere Grenzen kamen.

Das Abendgespräch lief sehr schleppend und war nicht sehr dynamisch. Abends, wenn wir im Bett lagen, schrieben alle noch ihr Trainingslagerbuch. Dort schreibt man rein was man an dem Tag alles gedacht, gefühlt hat und wichtige Korrekturen, die man an dem Tag bekommen hat.

 

 

Tag 3: Problemlösung

Im Morgentraining teilten wir uns in drei Gruppen. Alle ab Grüngurt und höher haben Bassai-Dai gelaufen, Corinna und ich Heian Godan und Philipp und Lauritz Heian Yondan. Unsere Kommunikation während den Mahlzeiten wurde nicht viel besser aber wir besprachen die Fortschritte im Training oder erzählten uns einfach nur Geschichten.

Danach gingen wir shoppen. Nicht Kleider sondern Lebensmittel. Dort konnten wir uns dann alle Sachen holen die uns fehlten. Süßigkeiten hatten wir im Überfluss und hatte einen gewissen Suchtfaktor, dem auch ich nicht wiederstehen konnte. Nach dem Verstauen der Lebensmittel gab es natürlich nochmal Training. Diesmal übten wir Kakie. Das ist eine sehr schwierige Partnerübung die der Sensibilisierung dienen soll, wo beide Übenden ihre Handgelenke aneinander legten und diese dann nicht mehr verlieren durften. Während den Bewegungen müssen beide Übenden komplett entspannt sein und große Körperkontrolle haben, um die Übung richtig zu verstehen oder jedenfalls richtig zu machen. Sich komplett zu entspannen ist schwieriger als es sich anhört.

Nach dem Mittagessen kam dann das Problem ans Licht. Udo hatte keine Lust mehr auf uns, da wir einfach nicht mit ihm redeten. Das konnte ich komplett verstehen und so gingen Udo und die untere Etage mit Udo trainieren. Das plötzliche Verhärten der Situation schockierte erstmal alle. Wir gingen dann ohne Udo trainieren, doch ich hatte während dem Training, welches Nadja führte, ein echt schlechtes Gewissen. Ich denke den anderen ging es genauso. Nach dem Training, wo wir wieder ausgiebig Heian Yondan wiederholten, berieten wir uns erstmal in unserer Wohnung wie wir uns entschuldigen und wie wir es besser machen können. Also gingen wir dann zu Udo und sprachen das Problem an. Jeder von uns hatte sein eigenes Makel, welches man mit Udo gut aussprechen kann und mit ihm eine Lösung finden kann. Mein Makel war, dass ich ein egoistischer, und schlechtgelaunter Mitbewohner war und das hat Udo auch gesagt. Das wusste ich irgendwie auch schon selber aber ich habe nicht auf dieses Gefühl gehört und es nicht geändert. Nach diesem Gespräch war die Stimmung bei allen einfach viel lockerer und war sehr offen und fröhlich. Auch unser Abendgespräch lief super und nicht so krampfhaft wie die vorherigen Tage. Jetzt verstand ich auch warum Udos Verhaltensänderung dringend nötig war um uns die Augen zu öffnen und uns verstehen zu lassen.

 

Tag 4:

Das Morgentraining bestand aus 50 Heian Yondan, die unseren geplagten Körper einen perfekten Einstieg in den Tag ermöglichten. Das Frühstück war sehr lecker, da Thorsten frisches Brot vom Bäcker holte. Die Unterhaltungen waren sehr entspannt und locker. Nach dem Frühstück kam ein besonderes Training, welches wir immer nur in Trainingslagern machten. Nämlich einen Parkour zu überqueren. Dies kombinierte er mit Aufgaben wie z.B. Fußtritte nach dem Überkreuzen auf einen schmalen Baumstamm oder auf wackelten Baumstämmen die Kontrolle zu behalten. Das ist immer mein Lieblingstraining im Trainingslager, und unter diesen Bedingungen konnten wir es prima üben.

Zum Mittagessen machte Philipp sogar überbackende Baguettes, die echt gut waren. In der Nähe des Bauernhofs gab es ein Museum. Ein Museum über Toiletten von Duravit. Es hat vier Stockwerke voll mit Produkten von Duravit, also alles ums Bad rum. Dies besuchten wir auch dann nach dem Mittagessen. Es war wirklich Interessant und witzig was es für Badausstattungen gibt. Nach dem super Toilettenmuseum gingen wir nochmal Einkaufen, um Sachen für das abendliche Grillen zu besorgen. Dies fand dann auch direkt statt als wir ankamen. Die Hausbesitzer waren auch eingeladen und es wurde ein schöner Abend. Auch unsere Abendbesprechung war wirklich witzig, unterhaltsam und lehrreich. Ich konnte nach dem Tag nur glücklich einschlafen.

 

Tag 5: Die Abreise

Nach dem erfrischendem Morgendtraining entschieden wir auf die Hornberger Burg zugehen, um herauszufinden was das Hornberger Schießen ist. Die Burg hatte sogar einen Raum wo ein Film uns das Hornberger Schießen erklärte. Auf der Burg gab es auch einen Spielplatz. Wir sollten versuchen einen Ball der von einer Metallstange an einer Schnur hing  über diese Metallstange zu befördern. Dazu durften wir nur einen Ellbogenschlag benutzen (Mawashi-empi), den wir im Karate gelernt hatten. Ich schaffte es, doch einige auch nicht.

Langsam wurde es Zeit die Sachen für die Abreise zu packen. Die Abreise verlief reibungslos und ging auch schnell. Abgefahren sind wir um halb 3 und um 6 im Dojo angekommen.

 

Abschließend muss ich sagen war das Trainingslager sehr anspruchsvoll, besonders wurde die Budogemeinschaft auf die Probe gestellt. Mir hat dieses Trainingslager sehr geholfen, meine Einstellung gegenüber der Budogemeinschaft und Udo stark zu verändern und eine bessere Beziehung zu jedem darin zu verbessern.

 

Simon