Schwarzwald 2018

Mit dem neuem Trainingslager-Mobil machten wir uns dieses Jahr wieder auf unseren schönen Kräh-Bauernhof im Schwarzwald. Uns begrüßten wie gewohnt dieselben, vielen Bauernhoftiere. Nur werde ich das Gefühl nicht los, dass sie jedes Jahr ihr Aussehen etwas verändern…

Dieser Ort ist perfekt um in einer Gruppe unter sich zu sein. Bei heißen, sonnigen Tagen kann man ideal trainieren und wenn das kräftige Schwarzwald-Gewitter folgt, ein gemütliches Seminar halten.

Dieses Jahr konnten wir einiges über Bassai Dai lernen. Nur mit Abwehrtechniken versuchten wir uns in einem Kreis voller Angreifer zu behaupten und die Konzentration ständig aufrecht zu erhalten. Die Konzentration zu halten ist einer der schwierigsten Übungen gewesen. Denn nach jeder Aktion kam direkt die Nächste! Das war nicht nur für den Abwehrenden schwierig, sondern auch für die Angreifer. Die Angreifer hatten die Aufgabe ständig die richtigen Distanz zu erhalten und den richtigen Moment zum Angriff zu finden. Das heißt, man musste sich gleichzeitig auf alle anderen Angreifer konzentrieren und Absprachen – sprich Kommunikation – mit einfachen Blickkontakten zu halten. Und um genau diese Fähigkeiten zu verbessern, ist ein Trainingslager mit seinen Umständen ideal.

Hier lernt man seine Mitübenden viel besser kennen und wenn die Freundschaften und Beziehungen untereinander wachsen, kann man innerhalb von einer Millisekunde eine Situation erkennen, und verstehen was die richtige Reaktion ist.

Udo sagt immer. „Im Karate kann man etwas Besonderes lernen und etwas Besonderes aus sich machen. Um das zu erreichen, muss man auch etwas Besonderes leisten!“ Wer nur sein Leben nach Standard führt, wird Standard bekommen. Genau das ist in diesem Trainingslager deutlich geworden. Dabei geht es nicht nur um kreative Bewegungen in der Übung, sondern um den ganzen Alltag. Angefangen beim Frühstück aufbauen! Bei meiner kleinen Männer-WG z.B. waren wir am Anfang ziemlich aufgeschmissen. Weil wir dem Standard-Ablauf folgten, ging immer wieder etwas schief. Haben wir eine Aufgabe nachträglich gemeistert, z.B. einen Sonnenschirm aufzustellen, waren wir froh und vergaßen direkt die Nächste! Und durch die rosa-rote Sonnenbrille kann man das süße, kleinen Hundebaby nicht sehen, wie es sich freudig auf den Frühstückstisch stürzt und sich am unserem Essen vergreift…

 

Das ist das Tolle hier, dass man Spaß daran finden kann, wie man lernt – nicht nur im Training, sondern gerade in den Ereignissen dazwischen den körperlichen Trainings der Kampfkunst. Wie man die nerventötende Pubertät besiegt, wie man sich selbst besser kennen lernt und mit den eigenen Gefühlen umgeht, wie man eine Wohnung auch ohne weiblichen Beistand auf Vordermann hält, wie man selbst nach außen wirkt, oder einfach nur wie man dezent sein Riechorgan pflegt und die Frischluftzufuhr regelt…

Das ist das Besondere hier im Karate, dass jeder Einzelne ganz individuell von den anderen etwas Neues lernen kann, was er überall in seinem Leben einsetzen kann.

Manchmal braucht man nur eben sehr lange um dies zu verstehen!

 

Ach Papperlarpapp