jsz_tessenIn der japanisch/militärischen Auffassung stand der Fächer am Anfang als ein Status-Symbol für die Macht eines Heerführers. Er diente, als es noch keine systematischen Unterscheidungen zwischen einfachen Soldaten oder Heerführern gab für den Führer einer Truppe oder einer Armee als Kommandostab, mit dem er Kommandozeichen gab oder seine Truppen zum Angriff lenkte.

Die Träger eines Fächers waren selbstverständlich auch in der Lage einen Schwertangriff mit ihrem Fächer abzuwehren. Einige hatten zu diesem Zweck nicht einen Fächer sondern eine Fächerattrappe aus Eisen in ihren Gürtel getragen, den sie dann zum Einsatz brachten. Bestimmt wurde die Entwicklung des Fächers als Waffe beschleunigt, durch die Tatsache dass die Samurai zu bestimmten Anlässen ihre Schwerter abgelegen mussten. Die Fächer, die dann zum Teil aus Eisenlamellen bestanden und rasiermesserscharf waren durften jedoch problemlos mitgeführt werden. So dienten sie zur Selbstverteidigung oder konnten als gefährliche Waffe urplötzlich eingesetzt werden.

Natürlich benutzten auch Zivilisten oder Frauen einen Fächer. Hier kam er neben dem Luftfächeln auch in der Selbstverteidigung zum Einsatz.
In zusammengefaltetem Zustand war der Tessen ähnlich einem kurzen Stock hervorragend als Waffe zu gebrauchen und hatte so als Schlag- und Stoßwaffe eine nicht zu unterschätzende Wirkung. Auch zum blocken und ableiten von Angriffen eignete er sich in seinem harmlosen Aussehen. Durch spezielle Griffe und Hebeltechniken konnte man einen Angreifer schmerzvoll niederhalten oder mit einetessenr Wurftechnik außer Gefecht setzen und anschließend die Schwachpunkte seines Körpers angreifen.

Die Übung mit dem Fächer in unserer Schule dient der Selbstverteidigung und dem erüben von Formen, die den Umgang mit dieser Waffe lehren. Der Fächer wird zum abwehren, stoßen, schlagen, schneiden hebeln, werfen oder Ähnlichem eingesetzt.
Ästhetische, langsame Bewegungen stehen im Wechseln mit dynamisch, überraschenden Elementen, die durch den Einsatz des Körpers zu einer Einheit verschmelzen.
Auch das Öffnen und Schließen des Fächers besitzt als kampftaktische Maßnahme einen Übungsinhalt. Das entstehende Geräusch, das „Knallen“ soll den Geist des Übenden erwecken und den Gegner überraschen oder einschüchtern. Weiterhin hat man den Vorteil, dass man seine Absichten vor dem Gegner verbergen kann.