jsz_schwertDas Schwert ist wohl eine der sagenumwobensten Waffen aller Zeiten, egal im welchem Land der Erde, es symbolisierten immer ein Zeichen der Macht. Das japanische Langschwert – Katana – birgt wohl die meisten Mythen und Sagen .

Eine dieser Sagen erzählt von Susano Omikami. Er tötete einen achtköpfigen Drachen, mit seinem Schwert trennte er den Schwanz des Wesens ab und hervor kam eine Klinge. Diese übergab er seiner Schwester Amaterusa. Auf Geheiß des zehnten Tenno, der befand das diese Klinge zu scharf für einen Sterblichen sei, wurde eine Kopie angefertigt, das Original wurde an den Schrein von Ise weitergegeben. Obwohl das Schwert schon viel älter ist, wird der Samurai Minamoto Yoshitsune (1159-1189) als erster Übender des systematisierten Schwertfechtens genannt.

 

 

GESCHICHTE

Bereits 800 n.Chr., also vor der Existenz der Samurai wurden verschiedene Arten des Schwertfechtens in der Geschichte erwähnt, jedoch erst 1368 wurde einer der schwertersten systematisierten Schwertstile gegründet. In den darauf folgenden Jahrhunderten sollten noch viele berühmte Schwertstile folgen.
Als sich die Regierungsform veränderte und dem Shogunat eine andere Rolle zufiel, veränderte sich auch die Rolle des Schwertes. Einst war es nur ein Rangabzeichen und stand nur hohen Würdenträgern zu, dann wurde es aber ein Teil des Hofes. Sein Besitz war geregelt vom Brauch, später aber durch Verordnungen.
Zu Beginn seiner Zeit diente das Schwert dazu seinen Gegner zu töten, wo und auf welche Art hing ausschließlich von seinem Träger ab. Einen Geschichte erzählt von Meister Hayashizaki Jinsuke Shigenobu der sich am Mörder seines Vaters rächen wollte. Er suchte einen Weg, wie man einem Gegner töten kann, ohne ihn hinterhältig zu ermorden. Um dies zu erreichen muß man jeder Zeit in der Lage sein Schwert schnell zu ziehen und den ersten Schnitt ausführen, egal ob im Stehen, im Sitzen, im Liegen oder im Gehen. Er gründete über 200 Schwertziehtechniken, die er Shinmei Muso Ryu nannte, die später in Shin Muso Hayashizaki Ryu umbenannt wurden. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus dieser ursprünglichen Idee jedoch eine Methode der Geisteserziehung heraus. Eine dieser sich daraus entwickelten modernen Formen ist das Iaido.
Iai besteht aus zwei Schriftzeichen, au = entsprechen und iru= sich befinden . Beide zusammen werden I-ai gelesen, was soviel bedeutet wie : im Moment des Angriffs aufmerksam und wach zu sein. Den Kampf schon vor der ersten Bewegung im Geist gewonnen haben.
Eine der populärsten Schwertschulen ist die des Muso Shinden Ryu, welches auch in unserer Schule geübt wird. Diese Form entstand 1905 als genaue Wiedergabe des Jinsuke-Eishin Zweig, und wurde von Nakayama Hakudo gelehrt. Er lernte unter Hosokawa Yoshimasa, die Omori Ryu, die Muraku Ryu und die Muso Jikiden Eishin Ryu. Daraus entwickelte er die Muso Shinden Ryu Batto Jutsu (1932), das nach seinem Tod den Name Muso Shinden Ryu erhielt. 1947 wurden durch die Alliierten Siegermächte jegliche Kampfkünste untersagt. Die Zen Nihon Kendo Renmei stellte aber einige Formen zusammen die mit dem Shinai (eine gerade, leichte Schwertnachbildung) geübt wurden. So konnten auch einige Techniken geübt werden die mit einem Schwert unmöglich gewesen wären. Unter der Leitung von Otani Kazuo entstanden 1976 sieben Kata: drei aus Seiza Position, eine aus der Position Iaihiza und drei aus der Position Tachiai. Diese sieben Kata waren die Basis des modernen Iaido, dem Seitei-Iai; die Grundlage, die alle Schwertstile vereinen.
1980 wurden drei weitere Kata aus Position Tachiai hinzugefügt. Im Jahre 2001 wurden dann noch einmal zwei Kata aus Position Tachiai angefügt. Im Muso Shinden Ryu gibt es drei weitere Richtungen: Omori Ryu, Hasegawa Eishin Ryu und Okuden.